Vertrauen heißt: nicht kontrollieren zu müssen; frei von starker Angst zu sein. Ich habe dann vielleicht zwar Angst, kann die gleichzeitig aber gut sein lassen.

Es heißt, zu wissen, dass ich in jeder Situation den naheliegendsten Schritt tun werde. Ich kann diesen Schritt auch einen stimmigen Schritt nennen. Er kann in einer Tat oder in keiner Tat liegen. Etwas nicht zu tun, z. Bsp. kontrollieren, sichern wollen, kann also ebenso Vertrauen ausdrücken, wie etwas zu tun, z. Bsp. sich mit Ängsten zu zeigen.

Vertrauen heißt: ich rechne damit, dass ich in jeder Situation nicht stärker belastet werde, als ich es aushalten kann. Vertrauen heißt: keine Angst vor seiner Angst zu haben.

Wir haben maximal genau so viel Vertrauen in andere Menschen (und damit in uns selbst), wie in die Person, der wir das bis dahin größte Vertrauen entgegengebracht haben. In der Regel ist also das maximale Vertrauen nur so groß, wie es für die Mutter oder den Vater (oder entsprechender Ersatzpersonen) aufgebracht wurde. Bei im Kindesalter stark vernachlässigten Menschen wird es also eher niedrig anzusetzen sein.

Menschen neigen dazu, relativ schnell bis zu diesem Punkt anderen Menschen Vertrauen entgegen zu bringen. Doch darüber hinaus gehen sie in der Regel nicht.

Ferner suchen sie sich häufig Menschen, bei denen ein größerer Vertrauenszuwachs nicht (leicht) möglich ist. Das kommt von der Neigung in uns, Resonanz zu suchen. Wir suchen Menschen auf, die uns ähneln oder spiegeln. Doch das ist nur ein Aspekt in uns, denn sonst wäre Vertrauenszuwachs nicht möglich.

Das heißt, es gibt noch etwas mehr in uns, als nur Misstrauen. Es gibt die Sehnsucht und vielleicht auch ein tiefes Wissen davon, dass wirkliches Vertrauen, dass Hingabe möglich ist. Hingabe in die Situation, in die Gegenwart, ist das größte Vertrauen, was wir haben können.

Hingabe bedeutet: ich erhebe keinen Widerstand gegen das, was jetzt ist. Ich habe keine Angst vor meinen Gefühlen. Ich nehme also die Situation so an, wie sie ist; spüre in mich hinein, fühle, ob sie für mich so stimmig ist, fühle, wie sie ist und folge meinem Impuls. Der wiederum kann mir bedeuten:

– ich bleibe in der Situation und nehme sie weiterhin als stimmig an

– ich rege Veränderung an oder verändere die Situation, weil ich Störungen oder Unstimmigkeiten wahrnehme,

– ich gehe aus der Situation heraus, weil sie für mich unstimmig ist und ich sie nicht ändern kann.

Diese drei Möglichkeiten hat man immer! Und sie sind die einzigen Möglichkeiten, die in jeder Situation sinnvoll sind. Es gilt also immer zu überprüfen: Wie fühle ich mich in der jetzigen Situation?

Kann ich sie annehmen, so wie sie ist; kann oder möchte ich sie verändern, so dass sie stimmig für mich wird? Oder kann ich sie nicht annehmen und auch nicht verändern, – dann werde ich gehen.

Mir zu vertrauen, meine Wahrnehmung ernst zu nehmen, ist an dieser Stelle notwendig, also die Not wendend. Wenn ich in Not bin, habe ich nur meine eigene Wahrnehmung zur Verfügung, um zu reagieren. Und tatsächlich ist auch alles Potential in mir, um das Leben zu meistern.

Was ich, und hier spreche ich für etwa 90 % aller Menschen unseres Kulturkreises, bisher nicht wirklich ernst nehme oder noch gar nicht wahrnehme weil ich nicht darauf achte, ist meine innere Weisheit, meine Intuition, die klaren, mitunter schwachen Empfindungen, die ganz früher einmal stark waren, weil sie noch nicht hinter dem ständig um sich selbst kreisenden Denken und den unreflektierten Meinungen der Menschen, die mich beeinflussten, verdeckt waren.

Vertrauen gewinne ich in mich, wenn ich wieder anfange, meine Wahrnehmungen zu erforschen und sie ernst zu nehmen und zu hinterfragen. Häufig ist es so, dass wir dazu Menschen brauchen, die dieses schon wieder können oder gar nicht erst verloren haben. Menschen, die ihrer inneren Stimmigkeit folgen und daraus handeln, sind die Wegbegleiter ins eigene Vertrauen.

Wir können im Kontakt mit solchen Menschen feststellen, dass wir häufig zwar nicht verstehen, was diese sagen, das heißt, wir können es nicht logisch nachverfolgen, doch es fühlt sich gut an, deshalb muss es wohl stimmig sein.

Wahrnehmungsarbeit kann man zum Teil auch allein machen. Die fernöstlichen Meditationsbräuche zielen genau darauf ab. Sie zeigen dem Denken die eigenen Grenzen auf und führen zu größerer Gewahrsamkeit. Das Gewahren der eigenen Denk- und Handlungsmuster führt zuerst zum Infragestellen derer und dann dazu, sich selbst zu erkennen, neben dem Denker. Wir sind nicht nur denkender Verstand, sondern viel, viel mehr. Wenn wir anfangen, den Verstand zu beobachten und unsere Gedanken nur als Ideen und Vorschläge zu betrachten und nicht als Wahrheit über diesen Augenblick, erlangen wir Zugang zu höheren Bewusstseinsebenen.

Das führt zur Selbstannahme und Selbstliebe und damit gleichzeitig zu einem freundschaftlichem Umgang mit sich selbst. Das schafft Vertrauen, wechselseitig in die Welt und in mich selbst. Doch dieser Prozess dauert oft sehr lange, vor allem, wenn man kein Gegenüber hat, mit dem man sich reiben und auseinander setzen kann.

Doch wieso vertrauen wir uns selbst nicht schon jetzt?

Wir sind als Säuglinge, als ganz kleine Menschen geboren worden. In dem Moment gab es in uns noch nicht das Gefühl wir könnten nicht in Ordnung sein so wie wir sind (ich behaupte dieses der Einfachheit halber, obwohl die Außenabwertung auch schon vorher eingesetzt haben kann).

Wenn wir uns als erwachsene Menschen ein gerade geborenes Baby anschauen, dann sehen wir ein vollkommenes Wesen. Alles Potential ist in ihm vorhanden. Es fehlt ihm nichts.

Was passiert dann?

Das Baby hört früher oder später, dass es dieses oder jenes nicht machen darf und wenn es das macht, sei es schlecht. Bisher hat es gewusst: Ich bin so wie ich bin unbedingt (ohne Bedingungen) richtig und in Liebe angenommen.

Es folgt seinen Instinkten, seinen Möglichkeiten, erwartet von der Umgebung, von den Bezugspersonen, dass sie den natürlichen Gesetzen folgen und ihm alle Nähe, Berührung und Sicherheit zukommen lassen, die es braucht. Der uralten instinktiven Weisheit der Natur der „höheren” Säugetiere vertrauend, kam es zur Welt.

Doch was ist jetzt? Die Gesetze der Natur werden nicht befolgt. Es hört Stimmen, die sagen: „Das Kind will dich tyrannisieren. Es will Macht ausüben, es hat einen Dickkopf.”

„Lass es schreien, es beruhigt sich auch wieder.”

„Es will seine Lungen stärken.”

Oder:

„Du bist mein Sonnenschein.”

„Du bist dazu da, mich glücklich zu machen.”

„Du musst lieb sein, dann wirst du von mir angenommen.”

„Endlich habe ich jemanden, der mich liebt, auch wenn ich mich selbst nicht so liebe, wie ich bin.”

Das ist der Anfang davon, nicht mehr ich selbst zu sein! Davon, fortan anders zu handeln, als meine innere Wahrnehmung es mir sagt. Ich spüre Unstimmigkeit in dem Verhalten und Aussagen meiner Bezugspersonen, doch gleichzeitig bin ich von ihnen abhängig!

„Außerdem sind sie doch erwachsen und die wissen es wohl besser als ich.”

„Komisch ist es trotzdem, es fühlt sich doch in mir ganz anders an.”

Dann werde ich bestraft und glaube, dass ich anders sein muss, damit ich wieder „geliebt” werde.

Von Liebe kann hier allerdings keine Rede mehr sein.

Abhängigkeit erzeugt keine Liebe, sondern nur wieder neue Abhängigkeit. Abhängigkeit ermöglicht jedoch Kontrolle.

Sobald ich meine Macht über jemanden ausübe, der in meiner Abhängigkeit steht, ohne dabei in respektvoller Liebe zu sein, erschaffe ich Misstrauen und Angst. Angst und Misstrauen sind die Urheber von Kontrolle.

Es gibt viele Arten von subtiler Kontrolle. Es gilt sie jeweils zu erkennen. Häufig sind sie verbunden mit Doppelbotschaften.

Beispiel: Ich zeige dem Menschen unterschwellig körperlich, dass ich ihn so wie er ist nicht annehme und sage aber, dass ich ihn mag oder liebe.

Jeder halbwegs gesunde Mensch ist in der Lage, dieses bei genauer Betrachtung innerlich wahrzunehmen. Wenn der innere Konflikt dabei zu groß wird, gibt man die eigene Wahrnehmung auf. Sonst würde man verrückt. Und tatsächlich können Doppelbotschaften bei Kindern und Erwachsenen zu verschiedenen Verrückungen führen.

Wie finde ich Vertrauen?

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, dienen Gefühle dazu soziale Kontakte zu gestalten. Wenn mein Gegenüber weiß, dass ich traurig bin, wird er sich anders verhalten, als wenn er merkt, dass ich wütend bin. Alle Gefühle sind dementsprechend beziehungsstiftend, wenn sie nicht durch Desinteresse oder Angst irritiert wurden. Wenn ein Kind Angst bekommt rennt es zur Mutter. Wenn die Mutter in sich frei ist, kann sie das Kind auf den Arm nehmen und dann kann die Angstenergie abfließen. Das Kind geht wieder spielen. Das passiert aber nur, wenn die Mutter in der Lage ist, angemessen auf die Angst des Kindes zu reagieren. Wenn die Mutter selbst ihre Angst nicht spüren will/kann, dann wird sie möglicherweise zum Kind sagen: “Du brauchst doch keine Angst zu haben!” Das Kind hört dann unter Umständen: “ah, dass ich Angst fühle ist jetzt falsch!” Was soll es denn jetzt mit der Angstenergie machen? Es wird sie vielleicht wegdrücken und dann vielleicht gar nicht mehr bei Angst mit jemanden in den Kontakt treten.

Was wir also sehen ist folgendes: Gefühle werden dadurch ins Unbewusste verbannt, weil sie von unseren engsten Beziehungspartnern wie Mutter oder Vater nicht angenommen werden (können). Misstrauen wird also durch unsere engsten Menschen in uns geschürt, so kann auch nur eine oder mehrere vertrauensvolle, sichere Beziehungen bzw. Bindungen, dieses Misstrauen heilen und zu Vertrauen führen.

Ich beobachte mich immer genauer! Folge ich meinen wirklichen inneren Wahrnehmungen und Impulsen oder folge ich den familiären oder gesellschaftlichen Konventionen, die fast immer auf Kontrolle ausgelegt sind?

Kontrolle ist das Gegenteil von Vertrauen!

Vertrauen heißt: nicht kontrollieren zu müssen!

Vertrauen heißt: mich auf alles was kommt einzulassen, wohl wissend, dass ich jederzeit den naheliegensten Schritt zu meinem Wohl tun werde!

Peter Hellwig, Sept. 2006, überarbeitet 2013 und 2019.

 

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Kommentare

  1. Petra Lancier sagt:

    Danke, lieber Peter, auch ich bin auf dem Weg – noch ganz am Anfang.
    Ich lese gerade ein wunderschönes kleines Buch, das passt gut, ich schreib dir einfach mal den Titel, vielleicht hast du ja Lust drauf: “Ein unvermeidliches Geschenk” von Ingo Heyn.
    Ein Zitat daraus, eine Frage:
    “Was tust du, wenn du dich selber vergisst?” Im Kontext des Buches eine wundervolle Frage, finde ich.
    Ganz lieben Gruß
    Petra

  2. Judith sagt:

    Danke Herr Hellwig. Aus meiner Wut, meinem Unverständnis der übermächtigen Machtdemonstration seitens Politik, dem schüren der Spaltung der Menschen, ist nach dem Lesen Ihres Berichts tiefste gefühlte Trauer ans Tageslicht gekommen. Und ich spüre, dass ich so in Kontakt mit mir und dem Kollektiv kommen und vorsichtige Schritte in Richtung heil werden gehen kann.

  3. K sagt:

    Danke, Peter dafür, dass du deine Idee, Vermutung und These teilst.
    Ich habe meinem Mann laut den Text vorgelesen. Bei dem Satz “wir schämen uns”, sind mir spontan die Tränen heruntergelaufen.
    Mir kam eine Situation, die sich vor 20 Jahren ereignet. In einem Seminar mit internationalen Teilnehmern, erzählte eine jüdisch abstammende Britin, ihre Lebensgeschichte. Unter anderem, dass Ihre Eltern in Deutschland lebten und in der Nazi Zeit deportiert wurden…..sie wuchs dann bei einer Tante in GB auf. Als ich als nächstes an der Reihe war, brach ich in Tränen aus uns sagte “Ich schäme mich, Deutsche zu sein”…..eben diesen Satz….
    Dieser Moment war so präsent heute morgen beim Lesen des Artikeks, dass ich vermute, die These von Peter mag stimmen.
    Mögen wir heilen.
    Grüße von K

  4. Antje sagt:

    Hallo Peter,
    Vielen lieben Dank für die offenen und ehrlichen Worte und Gedanken über die momentanen Zustände in unserem Land. Ich teile Ihre Gedanken. Oftmals bin ich wütend und weiß dann nicht wohin mit meiner Wut. Und dass Kinder geimpft werden, macht mich sehr traurig. Ich versuche im Vertrauen zu bleiben.
    Ich freue mich jeden Monat von Ihnen zu lesen.
    Antje

  5. Katharina sagt:

    Danke Peter! du findest die richtigen Worte. Ich bin manchmal sprachlos, was geschieht und vor allem wie die Menschen aller Bildungsklassen das befohlen einfach nicht hinterfragen.
    Ich arbeite als Shiatsu Therapeutin mit Klienten und finde die Gratwanderung von “deutlich auf die Missstände hinweisen ” und “anderer Ansichten zu tolerieren” sehr schwer. Als Missionarin will ich nicht auftreten, doch sind die Mehrzahl so sehr im Vertrauen mit der Regierung, dass ich manchmal innerlich die Krise bekomme (und genau das hilft natürlich gar nicht).
    Ich habe eine Meditationsgruppe gegründet, wo wir uns eine bessere Welt visualisieren und manifestieren, sowie unsere Intuition Schulen (mit verschiedenen Möglichkeiten).
    Das ist der Highlight der Woche und wir sind von 2 auf 15 Menschen innerhalb kürzester Zeit angewachsen. Vielleicht ist das unsere einzige Chance, über den inneren Weg in eine heilsame Zukunft zu kommen.
    Herzliche Grüße von Katharina

  6. Andrea sagt:

    Lieber Peter Hellwig,

    auch ich bin so erschüttert und beunruhigt. Ich habe das Gefühl, dass ich das, was ich täglich wahrnehme und höre, kaum ertragen kann. Ich verstehe auch nicht, warum gefühlt immer noch so wenige Menschen hinschauen wollen, wie potentiell gefährlich diese Impfung ist und dass sie es offensichtlich scharenweise kaum erwarten können, ihre Kinder endlich impfen zu lassen….
    Doch, ich verstehe es schon, wenn ich mir klarmache, dass es heftigste Angst sein muss – aber wenn so viele Menschen so viel Angst haben, dass sie quasi unbegrenzt manipulierbar sind und bereit sind, unhinterfragt alles zu tun, was ihnen gesagt wird, was bedeutet das für uns alle?
    Ich bin im Kolleginnenkreis, außer einer lieben Kollegin und Freundin, die einzige, die sich nicht hat impfen lassen und befürchte schon seit einiger Zeit, dass sich die Situation weiter zuspitzt.
    Was mache ich dann?
    Ich versuche zu vertrauen, auf das Leben, das nicht gegen uns gerichtet ist – das gelingt mir mehr oder weniger, ist jeden Tag anders.
    Ich habe mich ja für das Seminar angemeldet – ich fokussiere immer wieder darauf, dass es stattfindet, ohne Restriktionen und dass wir ein heilendes Feld erschaffen werden.
    Ich freue mich sehr auf das Seminar.

    Ganz herzlichen Gruß, in Verbundenheit

    A

  7. Thomas sagt:

    Gut zu wissen, dass im Laufe des Bestandes einer Beziehung eine Diskrepanz bei dem einen Partner zwischen dem Bild vom anderen und seinem tatsächlichen Auftreten entsteht und sich stets vergrößert. Mein Onkel möchte mit meiner Tante Paartherapie besuchen. Er hofft, dass ihm die Therapie hilft, diese Diskrepanz zwischen Vorstellung und Realität zu beseitigen.

  8. Christine sagt:

    Schuld und Scham gehören zu den niedrig schwingenden Frequenzen im menschlichen System, ähnlich wie Kummer, Ärger, Wut, Angst ua… Ich bin überzeugt davon, dass wir alle “Schatten” und jede “Dunkelheit” heilen können, wenn wir hinschauen und durchfühlen, was ist. Und somit passiert nicht nur in unserer eigenen Geschichte Heilung, sondern auch in der unserer Ahn*innen und Vorfahr*innen und die Gleichwertig- und würdigkeit von Frau und Mann darf sein.

  9. K sagt:

    Vielen Dank Peter für diese Ausführungen.
    Sehr interessante Gedanken und Hypothesen und nur der kollektive Heilungs-Gedanke gibt der Pandemie einen Sinn. Du hast das wunderbar formuliert und das resoniert bei mir.

  10. Vielen Dank für den Beitrag über Paartherapie. Meine Schwester hat Beziehungsprobleme mit ihrem langjährigen Freund und überlegt, einen Paartherapeuten zurate zu ziehen. Ich werde ihr diesen Beitrag weiterleiten, damit sie eine Entscheidung fällen kann. Interessant, dass die therapeutische Situation erlaubt, einerseits Mitgefühl für den anderen zu entwickeln oder Angst, weil die Kontrolle verloren geht.

  11. Peter sagt:

    Mein Freund hat Probleme in der Ehe aber will noch nicht aufgeben. Es ist interessant zu wissen das 50 % aller Ehen geschieden werden. Ich hoffe  das es alles bei ihm klappt und werde ihm vorschlagen eine Paartherapie zu besuchen. 

  12. An sagt:

    Lieber Peter Hellwig, ich Danke Ihnen für die ausführliche Ausführung unserer ver rückten Zeit. Ich beobachte oft wie gutgläubig intelligente Menschen sind und sich, aus meiner Sicht, täuschen lassen. Alles wird für wahr hingenommen und wenn ich frage, wen sie kennen, der C hätte, kennen sie persönlich keinen oder sie reagieren über, weil alles ganz schlimm war. Wenn ich konkret Nachfrage, was anders war als an einer Grippe, wissen sie es nicht oder es stellt sich heraus dass der Erkrankte ein Risikopatient ist. Einmal ist es mir passiert, als von einem jungen Menschen berichtet wurde, der kurz davor stand ins KH eingewiesen zu werden, dass ich mich bei der Ausführung des Krankheitsbildes schuldig gefühlt habe, weil ich nicht alles glaube was in den Medien berichtet wird. Ich weiß es ja auch nicht genau. Aber, ich habe ein Gefühl, eine Intuition, der ich vertraue.
    Leider kann ich das Video nicht sehen, weil es Privatvideo heißt. Weiß nicht wie das funktioniert.
    Mit den allerbesten Grüßen und bleiben Sie gesund. A

  13. Ulrike sagt:

    Guten Tag, ich selbst bin eher unfreiwillig in diese Situation geraten. Bin durch meine Verlustängste durchgegangen und habe echt gelitten. Dennoch weiß ich, dass es mein Leid ist. Nicht das meines Partners. Ich frage mich ist die Art von Beziehung nicht zum scheitern verurteilt? Hat der andere evtl. Bindungs- Ängste die ich wenn ich mich darauf einlassen unterstütze? Wäre es möglich eine Stunde bei Ihnen zu buchen? Wenn ja, was kostet sie?
    Mit freundlichen Grüßen Ulrike

  14. K sagt:

    Guten Tag, ich finde ihren Beitrag sehr gut.
    Meine Frage: wenn ich mich auf einer Aufstellung in eine Frau verliebe, wie kann ich damit umgehen ?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Grüße
    K

  15. Marcus sagt:

    Ich wollte schon immer mehr wissen über Beratung für Paare. Ich denke, das ist etwas, über das jeder mehr wissen sollte. Ich werde diesen Artikel auch mit meinem Onkel teilen. Das interessiert ihn auch.

  16. G sagt:

    Ich kenne nur die Ehetherapie als klassisches Modell. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es Beratungen gibt, die extra auf alternative Beziehungsmodelle zugeschnitten sind. Ich denke das wäre für mich und meinen Partner auf jeden Fall interessant.

  17. Josie sagt:

    Ich bin Ihnen sehr dankbar für diese wunderbare Erklärung. Diese hat mir sehr gut geholfen, mich selber zu verstehen.

  18. An sagt:

    Ich habe mich schon vielfach mit dem Thema der Polygamie auseinander gesetzt und tatsächlich zu Zeiten in denen ich versucht war dieses in meiner Partnerschaft zu Nutznießen, darüber nachgedacht ein Buch zu dem Thema zu verfassen welches den bezeichnenden Titel “Die Monogamie in der Polygamie” erhalten hätte. Damals verfolgte ich den Ansatz das eine jede Frau welche mir Sympathie zu entlocken vermochte lediglich ein Teil des mir inne wohnenden göttlichen Prinzips Weiblichkeit darstellte, welches ich eigentlich liebte. Nachdem nunmehr einige Jahre vergangen sind, und ich selbst ebenso wie meine Partnerin die eine oder andere Exkursion durchlebt haben, stelle ich für mich inzwischen jedoch fragend fest.
    Wozu dann noch eine Partnerschaft?
    Verstehen sie mich bitte nicht falsch doch eines ist mir aufgefallen. Jedesmal wenn wir so daraus gingen um unsere Bedürfnis nach Konsum an anderen zu befriedigen, haben wir in dem jeweiligen Augenblick, die Chance verpasst unsere Beziehung in sofern konstruktiv zu verbessern, das sie uns heimelig und bequem wurde. Denn was sind Sehnsüchte anderes als Ausflüge des Egos welches sich nicht zu helfen vermag den Garten in seiner selbst geschaffenen Welt so zu gestalten das er eine verlässliche, eine nährende Größe darstellen kann?
    Ich persönlich habe zum Beispiel bemerkt, das ich dem Tempel einer gegenseitigen Beziehung so jedesmal Energie entnahm die Potentiell dazu hätte dienen können eigene Unzulänglichkeiten zu überwinden und daran zu wachsen.
    Ich hatte sogar parallel 2 Frauen die von einander wussten, ich konnte aber unmöglich beiden gerecht werden.
    Wären diese so in sich selbst ruhend gewesen, das sie sich lediglich über meinen Besuch gefreut hätten, aber ebenso gleichmütig hingenommen hätten wenn ich gegangen wäre, was hätten diese Treffen dann noch bedeutet? Wäre ich dann nicht mehr und nicht weniger gewesen als ein Swipe auf Tinder? Ein Blatt im Wind ohne Fähigkeit zu echter Bindung?
    Ich fühle mich frei wenn ich meiner Partnerin eine Exklusivität zuspreche und in Offenheit und Verbindlichkeit mit ihr kommuniziere, denn diese Sicherheit schafft Vertrauen. Wenn mir nun eine Frau begegnet auf die ich Lust habe, die eine Sehnsucht in mir schürt. Stellt sich mir persönlich die Frage was ich in meiner Beziehung verbessern kann um eben diese zusammen mit meiner Partnerin oder aber mit mir selbst zu stillen.
    Die unverbindlichkeit von Partnerschaft die heutzutage so groß geschrieben wird ist für mich tatsächlich ein Symptom für eine immer narzisstisch werdendere Gesellschaft, welche sich in seiner Hilflosigkeit so weit von ihrer Natur bzw. ihrem wahren selbst entfernt hat, das sie sich nicht anders zu helfen weiß als Angst vor Verbindlichkeiten zu entwickel und Menschen unbewusst als Egofutter zu missbrauchen um auch morgen wieder fleißig funktionieren zu können.
    Ich möchte hier jedoch zwischen einer gesunden und einer klammernden Eifersucht unterscheiden. Denn die letztere Bedarf tatsächlich einer Heilung. Die gesunde allerdings stellt sich tatsächlich einfach nur realistisch die Frage ob die bestehende Partnerschaft noch einen Sinn macht wenn der Gegenüber aus Angst vor der eigenen Leere und Langeweile, das Wiederbeleben des verhärmten Selbstes durch vermeintlich sexuell tiefe Begegnungen zu erfahren.
    In jedem Falle jedoch denke ich, das die beantwortung solcherlei Fragen, gerade zu solchen Zeiten mit Vorsicht genossen werden sollte.

  19. Hanna sagt:

    Danke für den Beitrag zu Trauerbegleitung. Die Tante einer Bekannten hat große Schwierigkeiten, nach dem Tod ihres Mannes wieder Fuß zu fassen. Ich denke, Trauerbegleitung und nachträgliche Verabschiedung würde ihr gut tun.

  20. Marcus sagt:

    Sehr gut Geschrieben. Ich arbeite auch an mir, und versuche jetzt mehr auf mich zu hören. Was auch gut funktioniert. Ich habe öfters einfach zu Sachen JA gesagt obwohl ich dagegen war.

  21. Rüdiger Otto sagt:

    Wenn vermutlich kollektives Trauma heute in vielen von uns noch gebunden ist – gibt es dann nicht auch umgekehrt die gleichsam begründete Hoffnung, das auch hohe Intelligenz und Soziale Kompetenz alter, untergegangener Völker noch in uns abrufbar schlummern? Ein schöner Gedanke

  22. B sagt:

    Hallo, mein Mann hatte eine Telefonbeziehung die ich heraus bekommen habe. Seid dem telefoniert er nicht mehr ist aber hin und her gerissen. Ich bin dir Nr. 1 und die andere Nr. 2. Und wir sind schon immer zu dritt in dieser Ehe gewesen. In seiner Phantasie. Nur ich kenne diese Frau und sie ist auch verheiratet. Soll er seine Phantasie mit ihr ausleben?

  23. Klaus sagt:

    Bin erst mal begeistert von der Erklärung.
    Wie ist das Verhalten der Frau zu verstehen. Warum erzählt sie ihre neue Verliebtheit so brühwarm ihrem Ehemann ohne die Konsequenz zu erahnen. Ihr müsste doch klar sein das,dass verletzend ist. Eine Trennung durch den Ehemann ist ihr dann wohl auch schon egal oder will sie nur ihren Spaß auf Kosten und mit Erlaubnis des Mannes. Das ein Mann durch so ein plötzlich auftretendes Eheproblem Bauchschmerzen und mehr bekommt ist doch verständlich. Ob das auf die Kindheit zurückzuführen ist……
    Wie sollte ein Mann in der oben beschriebenen Lage reagieren, um sich selbst zu schützen.
    LG Klaus

  24. Jette sagt:

    Wow ich bin begeistert von den vielen Erkenntnissen..mich hat das Thema sehr neugierig gemacht. Ich könnte den ganzen Tag weiterlesen..gibt es ein Buch zu diesem Thema?
    LG Jette

  25. Sebastian sagt:

    Sehr schön zusammengefasst. Ich bin noch auf dem Weg dorthin…